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Kreishandwerkerschaft Rhein-Lahn zieht Bilanz



Zur Delegiertentagung der Kreishandwerkerschaft im Hotel Oranien in Nastätten konnte Kreishandwerksmeister Johannes Lauer auch die beiden Ehrenkreishandwerksmeister Günter Schütz und Gunter Wick sowie mehrere Ehrenobermeister einzelner Innungen begrüßen. Erstmals in dieser Runde: der neue Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Koblenz, Ralf Hellrich.

Seinen ausführlichen Bericht startete der Kreishandwerksmeister mit einem kritischen Blick auf die aktuelle Bundespolitik. Dass hier der neue CDU-Bundestagsabgeordnete Josef Oster, als ehemaliger Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bad Ems mit der heimischen Wirtschaft bestens vertraut, eine Lanze für die Region brechen kann, stimme optimistisch. Die Regierungskoalition habe allerdings „die Geduld der Bürger dieses Landes auf die Probe gestellt“, und man dürfe auf die Kommunalwahlen am 25. Mai gespannt sein. Positiv wertete Lauer, dass die CDU-Landtagsabgeordneten sich in zahlreichen Betrieben informieren. So habe der Arbeitskreis Wirtschaft den Großschlachtbetrieb Bayer in Niederwallmenach besucht.

Der Kreishandwerksmeister bedauerte, dass die 2013 mit allen Schulen im Rhein-Lahn-Kreis abgeschlossene Kooperationsvereinbarung eingeschlafen zu sein scheint: Als der Landrat die Berufskoordinatoren der weiterführenden Schulen zu einem Informationsgespräch einlud, folgte kein einziger Schulvertreter der Einladung. Dass es sich lohne, die Jugend aktiv anzusprechen, zeige das Dachdeckerhandwerk, dessen Lehrlingszahlen im ersten Ausbildungsjahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent stiegen.

Lauer gedachte des in den Ruhestand verabschiedeten langjährigen Hauptgeschäftsführers, verwies auf die jüngsten Freisprechungsfeiern der Maler- und der Tischlerinnung, erinnerte an das elfte Sommerfest der Kreishandwerkerschaft auf der Plätzer Mühle, berichtete vom Wirtschaftsempfang des Kreises in der Diezer Bundespolizeischule und dankte nachdrücklich der Volksbank Rhein-Lahn-Limburg, die alljährlich die Prüfungsbesten der einzelnen Innungen mit einem Geldgeschenk belohnt. Ausführlich schilderte er die gelungene Altmeisterfeier in Oberwies und schloss mit dem Appell an das Handwerk, sich auf den Kandidatenlisten für die Kommunalwahlen im Mai einzubringen.

Mit Spannung hatte man das Referat „Handwerk im Wandel“ erwartet, mit dem sich Hellrich als der neue Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer vorstellte. Schon seit 2001 führt er die Geschäfte von Kreishandwerkerschaften und kämpft dafür, die Meisterpflicht im Handwerk zu bewahren und auszuweiten. In alle Überlegungen sollten auch die Wünsche der Arbeitnehmerseite einbezogen werden. Zwar sei die Erwerbstätigkeit im Aufschwung, doch kennen junge Menschen nur noch wenige Handwerksberufe. Der Trend zum Studium sei stark. Betrug der Abiturientenanteil unter den Schulabgängern in den 70er Jahren noch 12 Prozent, so liege er inzwischen bei 60. Heute zähle man bundesweit 20 000 Meisterbriefe jährlich, aber 30 000 Promotionen. Dabei gebe es rund 27 000 unbesetzte Handwerkerstellen.

Dabei könne auch die berufliche Bildung über das Duale System zu höheren Befähigungen führen. Hellrich plädierte nachdrücklich für eine entsprechende Imagekampagne, die Verstärkung der Angebote zur beruflichen Orientierung und eine „Rückvermeisterung“. Lebhaft diskutierte die Versammlung „Berufsorientierungstage“ und zahlreiche weitere Anregungen, das Handwerk attraktiver zu machen. Die Liberalisierung des Meisterzwangs habe verheerende Folgen gezeigt, und auch die „Ich-AGs“ bewährten sich nicht. Man forderte: Der Leiter einer berufsbildenden Schule muss ein Repräsentant des Handwerks sein.

Die fortschreitende Digitalisierung seit 2006 beeinflusse natürlich auch das Handwerk und könne viele Betätigungsfelder attraktiver gestalten. Nach einigen Ehrungen umriss Geschäftsführer Helmut Weiler die Situation im Handwerk. Habe es früher relativ viele Streitfälle wegen Kündigungen vor dem Arbeitsgericht gegeben, so sei deren Zahl verschwindend gering geworden. Der Grund: Kaum ein Arbeitgeber traut sich noch zu kündigen wegen der geringen Chance, den Arbeitsplatz neu zu besetzen. Humorig unterstrich er den sprichwörtlichen „goldenen Boden des Handwerks“: Heute verdiene ein guter Handwerksmeister oft mehr als ein Krankenhausarzt mit Einserabi.

Für das kommende Jahr legte Weiler einen ausgeglichenen Haushaltsplan vor mit 138 000 Euro in Einnahmen und Ausgaben. Er wurde einmütig gebilligt. Lauer bekräftigte die Entschlossenheit seiner Kreishandwerkerschaft, auch in Zukunft autark zu bleiben. Dies sei bei einer gesunden Finanzlage möglich, obwohl die Zahl der Innungsbetriebe seit 2011 von 320 auf 250 schrumpfte. Daher sein Aufruf: „Werbt aktiv für die Vorteile einer Innungsmitgliedschaft!“ Geschäftsführer Alexander Zeitler berichtete von einer Plakatwerbung am ICE-Bahnhof Montabaur und von Fördermaßnahmen zugunsten langjährig Arbeitsloser. Schütz plädierte überzeugend für einen Arbeitsplatz vor Ort. tt


Foto u. Text Winfried Ott
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