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Praktiker sehen sich unterrepräsentiert



Wirtschaft Bei Delegiertenversammlung der Kreishandwerkerschaft stehen Fragen an die Politik im Vordergrund

 

Rhein-Lahn. Die Delegiertentagung der Kreishandwerkerschaft Rhein-Lahn-Kreis wurde auch zum Ehrentag von Hauptgeschäftsführer Karlheinz Gaschler. Neben vielen anderen Funktionen hatte Gaschler 37 Jahre lang das Amt des Hauptgeschäftsführers der Kreishandwerkerschaft Mittelrhein inne und ist jetzt in den Ruhestand getreten. Kreishandwerksmeister Johannes Lauer aus Lahnstein dankte ihm im Namen aller anwesenden Delegierten und übereichte ihm einen sehr schön gefüllten Präsentkorb.

Lauer zeigte sich erleichtert, dass die durch dessen Ruhestand bedingten personellen Veränderungen relativ schnell aufgefangen und entschieden werden konnten. So seien die Geschäftsführerfunktionen wieder arbeitsfähig besetzt, womit auch die Betreuung der Innungen gewährleistet sei: „Ulf Hoffmann wurde als neuer Geschäftsführer in den einzelnen Innungen gut aufgenommen und hat sich mit fundierter Fachkompetenz sehr gut eingeführt.“

Lauer lag in seinem Bericht nicht nur die „gut gelöste Personalsituation“ am Herzen, sein Thema war auch, das politische Interesse der Handwerker zu wecken. „Das Handwerk braucht gute Entscheidungen aus der Politik, und es braucht vor allem eine verlässliche Unterstützung in der Politik. Die Politik spricht zwar mit dem Handwerk, aber die Politik hört nicht immer auf das Handwerk.“ Als Beispiel nannte er die Novellierung der Deutschen Handwerksordnung im Jahr 2004 mit der Entbindung von fast 50 Prozent der Handwerksberufe von der Meisterprüfung.

Nun sei man dabei, einiges davon zu revidieren. Im Vorfeld der Bundestagswahlen 2017 habe der Zentralverband des Deutschen Handwerks Erwartungen an die Politik geäußert. Eine Forderung sei, die Meisterprüfung einer akademischen Ausbildung gleichzusetzen. „Nur 46 von 709 Bundestagsabgeordneten haben einen handwerklichen Hintergrund. Wir sind somit unterpräsentiert.“ Daran aber sei das Handwerk einen guten Teil selbst schuld.

Lauer forderte die Handwerksmeister auf, sich in die politischen Entscheidungen in ihrem Umfeld einzubringen. „Das Handwerk muss mitgestalten und darf nicht nur zusehen, wenn die wichtigen Entscheidungen in unserer Region gefällt werden.“ Um „aus berufenem Mund“ zu hören, was die Politik für das Handwerk tun kann, war der neue Bundestagsabgeordnete Josef Oster (CDU), bisher Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bad Ems, eingeladen worden. Als Spross einer Handwerkerfamilie habe er Einblicke in die Nöte und Sorgen gehabt und kenne sie noch heute sehr gut, begann Oster mit seiner Diskussionsgrundlage zum Thema Politik und Handwerk.

Zunächst sei unumstritten, dass das Handwerk einen sehr großen Teil wirtschaftlicher und sozialer Sicherheit sowie Arbeitsplätze biete. Oster ging ein auf die Fragen der Fachkräftesituation und Zuwanderung. „Wir wollen ein Fachkräftezuwanderungsgesetz noch in dieser Legislaturperiode auf den Weg bringen.“ Bildung sei überaus wichtig, um sich für einen Handwerksberuf zu qualifizieren. In der Vergangenheit habe die Politik zu sehr auf akademische Ausbildung geachtet, „aber der Handwerksmeister ist vielfach mehr wert als eine Bachelorausbildung“.

Im Bereich der Infrastruktur will sich Oster für sozialen Wohnungsbau und Bildung einsetzen, „weil nur in einem gesunden sozialen Umfeld gute Bildung möglich ist“. Osters Ausführungen, auch seine positive Positionierung zum Dieselmotor als dem Antriebsaggregat der Firmenflotten, forderten Diskussionen heraus, ebenso wie zu einheitlichen Stundentarifen, Konkurrenzbetrieben aus dem Ausland. Auch zu Steuerverschwendungen kamen Einwände und zu Datenschutzsanktionen, die Handwerksbetrieben angedroht würden. Josef Oster nahm sich die Zeit, auf alle Einwände einzeln einzugehen und bedankte sich ausdrücklich für „ungefilterte Beiträge“.

Ebenso unmissverständlich referierte Diplom-Betriebswirt Ulf Hoffmann zu seinem Fachgebiet der Unternehmensnachfolge im Handwerk. Eine wichtige Frage einer Unternehmensübergabe an einen Nachfolger sei der richtige Zeitpunkt der ersten Überlegung. Er sollte spätestens mit 55 Jahren in Angriff genommen werden, denn es sei ein großer Schritt mit vielen Hürden.

Eine objektive Unternehmensbewertung sei das A und O dabei sei ein Handwerksbetrieb anders zu bewerten als ein mittelständischer Industriebetrieb, was oft nicht differenziert werde.

Bei der Ergänzungswahl für den Vorstand wurde Sven Secker vom Malerbetrieb Secker in Bad Ems als Lehrlingswart gewählt. Den Bericht der Geschäftsführung legte Alexander Zeitler dar wie auch die Jahresrechnung 2017, die von den Kassenprüfern als „fehlerfrei und nachvollziehbar“ bestätigt wurde.

 


Foto: N. Schmiedel
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